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Baukörper – Fassadengestaltung – stadträumliche Wirkung Das neue Gewandhaus wird als ein besonders hervorzuhebender Bau am Neumarkt verstanden. Fügt er sich in seiner Kubatur entsprechend dem Umfeld und den Vorgaben in den städtebaulichen Kontext ein, so wird mit der Gliederung und Maßstäblichkeit der Fassade das Besondere seiner Nutzung als öffentliches Ausstellungsgebäude betont. In der Nachbarschaft zu Johanneum und Frauenkirche hebt er sich aus der umgebenden Bebauung heraus. Die innere Struktur der Dreigliedrigkeit zeigt sich auch in der äußeren Erscheinung des Gebäudes.

Die 3 Dachskulpturen rhythmisieren den an sich ruhigen quaderförmigen Baukörper. In Verbindung mit dem Haupteingang in das Foyer zeigt sich eine leichte Betonung der mittleren Eingangsachse. Horizontal gliedert sich das Gebäude analog den historischen Nachbarn in Sockelzone, Hauptgeschosse und Dachzone. Hier wird mit der erhöhten Sockelzone die Maßstäblichkeit des Sonderbaus betont. Zusätzlich wird die Gestaltung dieser Zonen neu interpretiert. Die Sockelzone, die Erdgeschoss und 1. Obergeschoss umfasst, wird durch Glasflächen in verschiedenen Ausführungen (durchsichtig, transluzent, und geschlossen bedruckt) rhythmisiert. Die dezent betonten Türflügel stellen den maßstäblichen Bezug zur Umgebungsbebauung her.

Vor die transluzente Glasfassade der Hauptaustellungsgeschosse wird zur Betonung dieser besonderen Nutzung ein ornamentiertes Metallgewand gehängt. Die bronzefarbenen Aluminiumtafeln schimmern leicht im Tageslicht. Das Ornament zitiert die barocke Neigung zum verspielten Detail und setzt es in eine flächige Struktur um, nimmt aber auch Bezug zu konkreten ornamentalen Bemalungen , wie sie in den Fensterfeldern des Johanneums zu finden sind.

Das diffus zwischen den Ornamenten einfallende Licht sorgt für einen Tageslichtanteil in den Ausstellungsräumen. In lockerem Abstand gesetzte schmale Fenster ermöglichen den Ausblick auf den Neumarkt. Gleichzeitig rhythmisieren sie das ornamentale Gewand und sorgen für einen Bezug zu den Proportionen und zur Maßstäblichkeit des historischen Fensterformate der Nachbargebäude.